Die Landeshauptstadt wird um ein Museum reicher: Im neoklassizistischen Gebäude der einstigen Reichsbank am Breiten Weg und vis-a-vis dem Westbau des Domes öffnet am Sonntag, dem 4.11.2018, das Ottonianum. Es präsentiert Grabungsergebnisse vom Domplatz und Fundstücke aus dem Dom. In den Jahren 2001 bis 2010 unternahm der Archäologe Rainer Kuhn und sein Team außerordentlich erfolgreiche Forschungsgrabungen, die weit über die Landesgrenze durch Wissenschaft und Öffentlichkeit Beachtung erfuhren, unter anderem durch die reichen Antikenfunde – nördlich der Alpen die größten außerhalb von Aachen. Auch die wiederentdeckten Gebeine der Königin Editha und das gut 800 Jahre unberührte Grab von Erzbischof Wichmann sorgten für Furore.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen natürlich Kaiser Otto der Große und Königin Editha sowie das Erzbistum Magdeburg. Zu den etwa einhundert gezeigten Exponaten gehören der Bleisarg von Königin Editha sowie wertvolle Grabbeigaben des Erzbischöfs Wichmann von Seeburg. Viele Objekte wurden im Vorfeld aufwendig restauriert und zeigen nun den Besuchern ihre ganze Schönheit. Um diese künftig in dem Tageslichtmuseum zu bewahren, gibt es spezielle Vitrinen und begehbare Boxen.
Das Ottonianum verbindet auf imposante und informative Weise das Kloster Unser Lieben Frauen, den Magdeburger Dom und die Kathedrale St. Sebastian – bedeutende Objekte an der Straße der Romanik.
Dommuseum Ottonianum Magdeburg
Domplatz 15, Tel. (0391) 540-3501
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 10–17 Uhr
Eintrittspreise: Erwachsene: 7,50 Eur, ermäßigt: 5,00 Eur
Weitere Informationen unter: dommuseum-ottonianum.de
Magdeburg liegt auf der Nordroute der Straße der Romanik.
Erfahren Sie, was es noch in Magdeburg zu entdecken gibt.
Der Naumburger Dom gehört nun zum Unesco-Weltkulturerbe. Auf seiner Tagung in Bahrain am Sonntag (1. Juli 2018) hat das Welterbekomitee im dritten Anlauf das sakrale Bauwerk mit seinen weltberühmten Stifterfiguren in die Welterbeliste aufgenommen.
Zwei Anträge, mit denen die gesamte Region Welterbe werden sollte, waren in den Jahren 2015 und 2017 bisher gescheitert. Das Welterbekomitee würdigte nach Angaben der deutschen Unesco-Kommission mit seiner Entscheidung die künstlerischen Qualitäten des Doms, die Einblick in Kunst, Architektur und Technologie seiner Zeit gäben.
Der Naumburger Dom, seit 1993 zur Straße der Romanik gehörend, befindet sich dank dieser Anerkennung in bester Gesellschaft mit den Luthergedenkstätten (Buchtipp: Luther-Reiseführer) in Lutherstadt Eisleben und Wittenberg, dem Wörlitzer Gartenreich, dem Bauhaus Dessau und der Stiftskirche Quedlinburg mit Altstadt und Schloss, allesamt Kulturschätze Sachsen-Anhalts. Der beeindruckende Bau mit einer Gesamtlänge von etwa einhundert Metern entstand im 13. und 14. Jahrhundert anstelle der Marienstiftskirche (um 1021) sowie der östlich von ihr gelegenen ersten Domkirche (1042 geweiht) und vereint in sich Romanisches und Gotisches auf harmonische Weise. Bei einer Entdeckungstour durch die geschichtsträchtige Anlage begeistern immer wieder die vielen kunstvoll gearbeiteten Details, ob sandsteinfarbig oder bunt, meist filigran und oft bildreich erzählend. Und spätestens vor den lebensgroßen Stifterfiguren, von denen wohl jeder schon einmal gehört hat, formen sich in Gedanken Bilder vom Naumburger Meister, wie er vor 750 Jahren sorgfältig mit Hammer und Meißel den Stein bearbeitet.
"Es sind Bauten und Ereignisse, in denen sich die Geschichte spiegelt, aber es sind Menschen, die die Geschichte der Straße der Romanik lebendig halten", sagte gestern Ministerpräsident Reiner Haseloff in seiner Festrede vor etwa 350 Gästen im Magdeburger Dom.
Namentlich bedankte er sich bei den vielen ehrenamtlichen Helfern, wie dem Ehepaar Maria und Rüdiger Meussling aus Pretzien und der Retterin der Neuenburg Christine Glatzel, sowie bei besonders engagierten Hotel- und Restaurantbetrieben wie der Westerburg.
Außerdem betonte Haseloff die wirkungsvolle Rolle der Medien und nannte u.a. den Schmidt-Buch-Verlag, die Harz-Druckerei und das Graphische Centrum Cuno. Haseloff: „Man kann heute ohne Übertreibung sagen, dass sich die Straße der Romanik zu einer Bürgerbewegung und echten Kulturstraße entwickelt hat.“
Eifrig arbeiten wir derzeit an den Ergänzungen zum offiziellen Reiseführer „Auf der Straße der Romanik“. Natürlich sind wir auch vor Ort gewesen, um zu recherchieren, um uns ein Bild von den Bauwerken zu machen, um mit den Menschen, die die Bauten betreuen, zu sprechen und um Fotos aufzunehmen. In unserem Blog auf schmidt-buch-verlag.de nehmen wir Sie mit auf unsere Reise zu den neuen Objekten entlang der Straße der Romanik und verraten Ihnen, was wir unterwegs erlebt haben. Viel Spaß beim Lesen.
Made vor Ort. Für Sie.
Die Straße der Romanik wird 25 Jahre alt. im Jahr 1993 ins Leben gerufen hat sie sich stets weiterentwickelt – jüngst mit der Erweiterung um zehn neue Objekte. Im Mai wird das Jubiläum mit einer Festwoche gefeiert. Sie bildet den Auftakt für das Themenjahr unter dem Motto „Pracht + Mythos“, das mit Konzerten und Ausstellungen begangen wird. Zu den Highlights gehören die Ausstellungen im Kloster Memleben und im Merseburger Dom.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Übersicht:
Die Veranstaltungen zum Jubiläum 2018
Die Straße der Romanik in Sachsen-Anhalt wurde um zehn Bauwerke erweitert. Nun laden 88 romanische Objekte in 72 Orten zu Erkundungen ein. Welche Objekte hinzugekommen sind und was Sie vor Ort erwartet, erfahren Sie in unserer Übersicht.
In unserem Web-Special zur Straße der Romanik halten wir seit Jahren Kurzinformationen zu den Bauwerken und Romanik-Orten in Sachsen-Anhalt sowie aktuelle Meldungen parat. Mit der neuesten Erweiterung der Kulturstraße und anlässlich des 25-jährigen Jubiläums haben wir uns dazu entschlossen, die vollwertigen Beschreibungen zu den neuen Objekten kostenlos zur Verfügung zu stellen, um so den offiziellen Reiseführer digital zu komplettieren.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und würden uns freuen, wenn Sie die Straße der Romanik mit unserem offiziellen Kunstreiseführer und seinen digitalen Extras bereisten.
Die neuen Bauwerke finden Sie als digitale Ergänzung in unserem Webspecial
Erfahren Sie mehr über die zehn neuen Objekte entlang der Straße der Romanik.
Ein besonderes Kleinod erwartet den Romanik-Fan noch bis Sonntag, den 11. Februar 2018, im Halberstädter Dom: Der romanische Stein-Sarg des Bischofs Bernhard (Amtszeit 923 bis 968) ist zurzeit in der geöffneten Gruft zu sehen. Normalerweise ist die Grablege von einer Holzplatte bedeckt. Der Todestag des streitbaren Halberstädter Bischofs jährte sich am 3. Februar 2018 zum 1050. Mal.
Der Sarkophag der Königin Mathilde in der Stiftskirche Quedlinburg und der über zwei Meter lange Sarkophag des Bischofs Bernhard mitten im Hohen Chor des Halberstädter Domes sind die beiden in Deutschland einzig erhaltenen aus ottonischer Zeit. Von der außerordentlichen Bedeutung des Bischofs zeugen die Positionierung des Sargs im Dom, die Monumentalität und die Klarheit der Inschrift. In den Kalkstein ist ein schlichtes Kreuz eingearbeitet sowie eine gut lesbare lateinische Inschrift, die übersetzt lautet: "Am 3. Februar verstarb Bischof Bernhard, der hier ruht."
Ebenfalls an einem 3. Februar, wohl 923, soll Bernhard von König Heinrich I. als Bischof eingesetzt worden sein. Er reiste persönlich nach Rom und erwarb Reliquien des Heiligen Sixtus für den Halberstädter Dom, er initiierte umfassende Baumaßnahmen nach dem Einsturz der Kathedrale 965 und er stellte all sein Tun unter den Widerstand gegen die Ambitionen Ottos des I., Magdeburg zum Erzbistum zu erheben.
Bernhard widersetzte sich den kaiserlichen Plänen mit allen Mitteln. Die Auseinandersetzung eskalierte zum Osterfest 966 in Quedlinburg. Otto setzte Bernhard aufgrund seines fortgesetzten Protestes gefangen, dieser exkommunizierte daraufhin den Herrscher, woraufhin der als Büßer barfuß in Halberstadt erschien. Bernhard befreite den Kaiser vom Kirchenbann als Otto versprach, seine Magdeburg-Pläne zu Bernhards Lebzeiten nicht mehr weiter zu verfolgen. Und tatsächlich wurde erst nach dem Tode des Bischofs im Jahr 968 die Gründung des Erzbistums Magdeburg dann formal und ohne weitere Verzögerung vollzogen.
© Dom Halberstadt
Halberstadt liegt auf der Südroute der Straße der Romanik.
Die Dächer beider Seitenschiffe der Halberstädter Liebfrauenkirche müssen erneuert werden. Die Dachziegel „Mönch-Nonne“, mit denen Anfang der 1990er Jahre das gesamte Kirchendach eingedeckt worden ist, sind doppelt so schwer wie der ursprünglich verwendete Schiefer und führten nach Aussagen eines Holz-Sachverständigen dazu, dass Streben und Sparren darunter gebrochen sind. Sofort durchgeführte Notabsteifungen eines Zimmermanns verhinderten einen Einsturz der Dächer.
Ab März 2017 sollen nun der Dachstuhl erneuert und die Eindeckung mit Blei erfolgen, so wie dies bereits bei den vier Türmen und im Seitenbereich der Kapellen zu sehen ist. Für die etwa drei Monate währenden Arbeiten werden 150 000 Euro benötigt. Sowohl die Gemeinde also auch der seit 1993 bestehende Kirchbauverein sammelten in den zurückliegenden 24 Monaten – seitdem ist das Problem bekannt – erfolgreich Spendengelder. Die Stiftung Deutscher Denkmalschutz beteiligt sich mit 31 000 Euro.
Halberstadt liegt auf der Südroute der Straße der Romanik.
Reste einer Markthalle aus dem Jahr 1188 werden derzeit unter Anleitung von Archäologen im Zentrum von Stendal freigelegt. Dieser sensationelle Fund am Marktplatz findet deutschlandweit lediglich in Köln ein Pendant, jedoch sind die bisher in der Altmarkstadt zutage geförderten mittelalterlichen Reste wesentlich umfang- und aufschlussreicher. Neben Bodenplatten aus Ziegelstein sowie Knochen- und Fischresten wurden auch Überbleibsel einstiger Baustellen gefunden, an denen beispielsweise Mörtel gemischt wurde. Fachleute verweisen auf die Vorbildfunktion dieser alten Verkaufshalle für ähnliche Bauten in anderen, vorwiegend osteuropäischen Städten. Und genau diese Strahlkraft mache den Fund so bedeutsam.
Die bisherigen Ausgrabungen lassen den Schluss zu, dass bereits im 14. Jahrhundert ein Neubau die erste Markthalle ersetzte. An diesem erfolgten immer wieder Umbauten. Voraussichtlich noch bis September werden die archäologischen Schätze gesichert und ins Landesmuseum für Vorgeschichte nach Halle gebracht.
Stendal liegt zwar nicht an der Straße der Romanik. Ein Abstecher ließe sich aber sehr leicht vor oder nach dem Besuch von Dorfkirche und Bismarckmuseum Schönhausen einbauen (B 188 über Tangermünde nach Stendal). Weitere Informationen zur Nordroute der Straße der Romanik finden Sie hier.
Mit einer kleinen Tafel "Luther war hier" am Eingang weist sich die spätromanische Doppelkapelle in Landsberg nun als Lutherort aus. Doch die Historiker sind skeptisch. Sie bezweifeln, dass der Reformator auf seiner Reise von Wittenberg nach Eisleben im Januar 1546 tatsächlich hier in der Doppelkapelle Station gemacht hat. Der Mythos hält sich, ein Beleg konnte bisher nicht erbracht werden. Wahr oder nicht – ein schöner Gedanke ist es und die Besichtigung der Kapelle, einem Schmuckstück an der Straße der Romanik, lohnt in jedem Fall.
Tipp: Weiter Informationen zu Martin Luther in Sachsen-Anhalt finden Sie auf unserem Web-Special martin-luther-reisefuehrer.de
Landsberg befindet sich auf der Südroute der Straße der Romanik. Weitere Informationen zur romanischen Doppelkapelle St. Crucis in Landsberg finden Sie auf unserer interaktiven Karte zur Straße der Romanik.
Längere Zeit nicht lieferbar war der offizielle Kunstreiseführer „Auf der Straße der Romanik“. Nach tiefgreifender Überarbeitung erschien das Standardwerk im Schmidt-Buch-Verlag Wernigerode anlässlich des 25-jährigen Verlagsjubiläums in neuem handlichen Format, mit vielen neuen Fotos und in neuem Layout. Der umfangreiche Band begleitet Reisende auf eine informative und abwechslungsreiche Entdeckungstour entlang der 1000 Kilometer langen Touristik-Route
Berühmt sind die Dome in Magdeburg, Halberstadt, Naumburg und Merseburg, idyllisch die romanischen Dorfkirchen, mächtig die Burganlagen in Querfurt und Freyburg und aufregend die kleine Burg Falkenstein im Harz. Sie alle gehören zu den 80 populär und kurzweilig beschriebenen Objekten in 65 Orten an der Straße der Romanik. Die Texte schildern Baugeschichte, erläutern die romanischen Bauteile und verweisen auf erhaltenes mittelalterliches Inventar. So lassen sich auch noch so versteckte Relikte dieser Epoche mit dem praktischen Reiseführer schnell auffinden. Mehr als 150 teils ganzseitige Farbfotos illustrieren das Buch stimmungsvoll. Insgesamt 27 Grundrisse mit einem übersichtlichen Nummernsystem geben Orientierung im Bauwerk selbst, markieren Bauteile und Ausstattung. Detaillierte Straßenkarten im Maßstab 1:250.000 unterstützen wirkungsvoll die Routenplanung und weisen auch - ebenso wie einige Infokästen im Text - auf weitere Sehenswürdigkeiten der Umgebung hin. Damit möglichst niemand vor verschlossenen romanischen Türen steht, finden sich grafisch übersichtlich hervorgehobene Informationen zu Adressen, Öffnungszeiten, Parkmöglichkeiten, Führungen und Ansprechpartnern vor Ort.
Der offizielle Reiseführer gilt als das Standardwerk zur Straße der Romanik, wurde bisher 62 000 Mal verkauft und ist deutschlandweit im Buchhandel und in vielen Objekten der Straße der Romanik sowie in zahlreichen Touristinformationen erhältlich.
Weitere Infos Zur Verlagsseite